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CHAI - חי
Oder wenn Grabsteine vom Leben erzählen

Eine Installation von Fabio Luks
Das Jüdische Museum der Schweiz zeigt die Installation «CHAI - חי. Oder wenn Grabsteine vom Leben erzählen» des Schweizer Künstlers Fabio Luks. Vier Skulpturen treten im Museumsinnenhof mit mittelalterlichen Grabsteinen in einen Dialog und stellen Fragen nach der Bedeutung des Lebens und des Todes.
«CHAI» ermöglicht eine neue Begegnung mit den ausgestellten Basler Grabsteinen, deren ältester aus dem Jahr 1222 stammt: Auf vier Skulpturen, die in ihrer Ästhetik und Materialität den mittelalterlichen Grabsteinen nachempfunden sind, ist das hebräische Wort CHAI/ חי eingraviert, das «lebend» beziehungsweise «er/sie/es lebt» bedeutet. Zudem haben die vier Skultpuren die Form von vier Buchstaben, die von links nach rechts in gewohnter Leserichtung als C-H-A-I gelesen werden können.
Luks stellt das Leben dem Tod gegenüber. Er bezieht sich dabei auf die jüdische Tradition, einen Friedhof als Haus der Ewigkeit (beith almin) und als Haus des Lebens (beith chaim) zu bezeichnen. Im Sprachgebrauch leben die Verstorbenen weiter. Sprache spielt für Luks’ Kunstschaffen eine überragende Rolle. Die eingemeisselten Texte machen Gestein zum Gedächtnisträger – sie machen Mineralien zum Menschen.
Fabio Luks (*1982, Schweiz) studierte Bildende Kunst am Institut Kunst in Basel sowie Philosophie und Jüdische Studien an der Universität Basel. Im Zentrum von Luks' Schaffen stehen Text und Schrift. Texte werden zu Bildern und Buchstaben entfalten ihr fiiguratives Potential. Kommunikation, Vergänglichkeit, Raum und das Künstlerdasein sind wiederkehrende Themen seiner Arbeit, die Sie auf seiner Website einsehen können.